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Salzburg Bildungscampus Gnigl 2012
Bildungscampus Gnigl 343312
Die Qualität des Wettbewerbsgrundstücks als parkartiger, städtischer Grünraum fordert in besonderer Weise heraus, für das Konzept des Neubaus des Bildungscampus Gnigl einen besonderen Ort des Lernens im Park zu entwickeln.
Der „Lernpark Gnigl“
Um die Fläche des nutz- und erlebbaren Parkraums zu maximieren, wird die Baumasse des Schulkörpers konzentriert, um ein ausgewogenes Pendant zur prägnanten, historischen Baumgruppe zu bilden.
Den Straßenraum an der Minnesheimer Strasse fassend, entwickelt er seine eigene Sprache, um mit der gebauten Umgebung und der umgebenden Natur zu kommunizieren: Baukörperliche Einschnitte und eingeschobene, ablesbare Räume in der Gebäudehülle reagieren auf Maßstäblichkeit und städtebauliche „Körnung“ der Umgebungsbebauung. Sie ziehen die Parklandschaft in das Innere und setzen sie in Szene.
Durch Ausnutzung der topographischen Lage spannt sich zwischen der unter den Hang geschobenen Sporthalle und dem Schulgebäude der Pausenhof auf, der durch seine landschaftliche Bearbeitung und durch Setzung von Bäumen Motive des Parks auf besondere Weise weiterführt.
Die Wohnbauten werden im Bereich der vorhandenen Bebauung im Norden des Campus angeordnet und ergänzen die Bestandsstruktur unter Aufnahme der städtebaulichen Kanten. Ein weiterer Wohnbau wird an der Minnesheimer Straße situiert.
Unipark Nonntal 2005
Uni-Park Nonntal Salzburg Realisierungswettbewerb 2005
1. Preis
Bauherr: Bundesimmobilien-Gesellschaft mbH (BIG)
Leistungszeit: 2006 - 2015
Leistungen: 2 - 8 LPH HOAI
NF: 22.500 m²
Bausumme: 65,7 Mio Euro
Auszeichnung: 1. Architekturpreis Land Salzburg 2012, ZV Bauherrenpreis der ArchitekInnen Östereichs 2012
Beschreibung : Neubau Fakultätsgebäude mit Büro und Seminarbereichen, Bibliothek
Im November 2005 wurde in Salzburg der Wettbewerb zum Projekt „Uni-Park Nonntal“ entschieden
Der 1. Preis ging an SEP. Die Universität Salzburg plant ein neues Gebäude für den grössten Teil der kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät. Das neue Universitätsgebäude sollte als grösstes Bauobjekt des Gesamtprojekts „Uni-Park Nonntal“ über rund 17ooo Quadratmeter Nutzfläche verfügen, in denen die Fachbereiche Anglistik, Erziehungswissenschaft und Kultursoziologie, Germanistik, Linguistik, Romanistik, Slawistik sowie Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft untergebracht werden. Über 30 Millionen EURO sind für die Baumassnahme vorgesehen. „Das Projekt zeichnet sich durch eine innovative Lösung der grundsätzlichen Herausforderung zwischen der gewünschten funktionalen Kompaktheit und der Durchlässigkeit von Stadt zum Grünraum aus“, begründete die Jury ihren Beschluss.
Städtebau
Anspruchsvoller Solitär, wie er dem Range einer Universität zusteht. Kompakt und doch durchlässig, Bindeglied zwischen Stadt und Landschaft. Knotenpunkt – Kommunikation – im Geflecht der angrenzenden Räume und Wege. Schnittpunkt der Aktivitäten – „Schulen nebenan“, Bibliothek, Kongreßzentrum, Fachbereiche, Sport, Flanieren. Der Campus, ein bauliches Konzentrat ganz und gar eigenen Charakters, in das die Stadträume im Norden und Westen, der Landschaftsraum im Süden hineinwirken und das umgekehrt in diese Räume hinein – sie prägend – ausstrahlt.
Mit den Außenräumen zusammen ein aufs äußerste verdichteter Ort – ein universitärer Gesamtstandort.
Konzept
Offenheit – direkte, unabhängige Zugänge zu allen Bereichen, Bibliothek, Kongreßzentrum, Fachbereiche – Einblicke, Kontakte. Ruhe – bei Bedarf ungestörte Abgeschlossenheit aller Bereiche, konzentriertes Arbeiten. Verknüpfung im Großen und im Kleinen. Erstens: Bereichsübergreifend durch Vertikalknoten - öffentlich durch Hauptstiegenhaus - intern durch (Flucht) Nebenstiegenhäuser. Zweitens: Zwischen den Fachbereichen durch enge Nachbarschaft und durch entsprechend direkte Verbindungen. Drittens: Gangbereiche und Arbeitsräume stehen in Sichtkontakt, um das Klima einer offenen, durchlässigen Universität zu erzeugen. Die einem Kernbüro vorgeschalteten Übergangsbereiche, die den direkten Kontakt von Lehrenden und Studierenden fördern sollten, sind auf Wunsch der Universität aufgegeben worden. Flexibilität – flächig angeordnete Fachbereiche, Grenzverschiebungen leicht möglich. Inszenierung – Stadtpanorama, Nonnkloster, Festung Hohensalzburg, Alpen – der Blick vom Dachgarten, unvergleichlich. Typische Bilder in abgestuften Maßstäben: Das Bauwerk als Ganzes. Der Campus mit den angrenzenden Freiräumen. Die Licht-Kunst-Räume der Gebäudeausschnitte. Der Einblick in Foyer und Bibliothek. Ein Gesamteindruck, der im Gedächtnis haften bleibt. Die Erweiterungen in Form zweier erratischer Blöcke. Für die Bibliothek – mit unterirdischer Verbindung .Für die Fachbereiche – erreichbar vom Campus aus. Jetziges Bistro (wird in der Erweiterung neu geschaffen) wird zum großzügigen Zugangsbereich mit unterirdischer Gangverbindung. Zur Zeit wird eine horizontale Erweiterung der Garage nach Süden erwogen. Es wurde vorgeschlagen, deren Konstruktion von vornherein zu ertüchtigen, sodass sie die Last einer späteren Bibliothekserweiterung aufnehmen kann.
reianlagen
Stärkung des architektonischen Konzepts durch Heranführen der städtischen Räume im Norden und Westen an den Campus – steinerne Flächen als Bindeglied zur Josef-Preis-Allee, zum Karl-Weiser-Platz und zur Erzabt – Klotz - Straße. Übergang des Campus in den südlichen Grünraum – Verschränkung durch Mischung von Stein- mit Rasenstreifen. Aufwerten des Grünraumes im Süden zu einem wichtigen Übergangsort in die Landschaft des Nonntals. Einbinden der Berchtoldvilla in das städtebauliche Gesamtkonzept – Freianlagen der Villa und der Uni als ein Ganzes mit dem See als Mitte– universitärer Gesamtstandort. Die betr. Planung dazu ist von der Stadt Salzburg beauftragt worden. Fassende und belebende „Baumkörper“ auf den vorgelagerten städtischen Plätzen. Ausgestaltung der Lichtkunsträume zu belebenden „inneren“ Freiräumen unterschiedlicher Charakteristik (s. Beschreibung Fassaden).Gestaltung des Dachgartens als einem akzentuiert begrünten, großzügigen und einladenden Aufenthaltsbereich für Pause und Freizeit – überwältigende Aussicht.
Palucca Dresden 2002
Paluccaschule Dresden Hochschule für Tanz
Realisierungswettbewerb 2001
1. Preis
Bauherr
Staatsbetrieb Sächsisches
Immobilien- und Baumanagement Dresden ll
Planung
2002 - 2004
Bauzeit
2005 - 2009
Leistungen
2 - 8 LPH HOAI
BGF Neubau
8.781 m²
Baukosten
10,9 Mio Euro
Beschreibung
Neubau Hochschule für Tanz mit Mittelschule, Internat, Mensa, Bibliothek und Physiotherapie
Als wir im Jahr 1990 die Alte Nikolaischule, kurz nach der Wende, zum ersten Mal betraten, stand sie unbenutzt. Sie war wegen Baufälligkeit gesperrt. Rückfront und Treppenhaus fehlten.
Vom Glanz der ältesten Bürgerschule Deutschlands, gegründet 1512, war nichts geblieben.
Doch seine Würde hatte sie nicht eingebüsst.
Die Kulturstiftung Leipzig hatte sich dieses geschichtsträchtigen, bedeutenden Bauwerks am Nikolaikirchhof, im Zentrum des alten Leipzig, angenommen.
Das Gebäude sollte zu einem kulturellen Anziehungspunkt werden.
Ein Kulturcafe im Erdgeschoss als Treffpunkt geistig und kulturell interessierter Bürger. Eine Gerätesammlung der Universität, schliesslich im Keller situiert.
Die Antikensammlung fand im 1. Obergeschoss ihr Domizil.
Darüber ein Geschoss mit Vortrags- und Studienräumen, in dem die in Grundzügen erhaltene Aula die Hauptrolle übernehmen sollte.
Das Dach war für die Sächsische Akademie der Wissenschaften gedacht.
Der grosse Raum im EG des mittleren Hauses entpuppte sich als das Auditorium der Schule.
Über der Eingangshalle findet man eine bemalte Holzdecke aus der Renaissance. In den Obergeschossen farbig gefasste Putzfelder.
Doch es sind Ausschnitte nur aus den Perioden der Geschichte, ergeben kein zusammenhängendes Bild. Zuviel war an dem Bauwerk im Laufe der Zeiten verändert worden.
Wir sehen also keinen Grund, uns von unserem Konzept abbringen zu lassen.
Das bestand darin, Alt und Neu miteinander zu verschränken.
Wir nahmen uns vor, zwischen beiden Kontraste aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Spannung, um sie miteinander zu verschmelzen und ein Eigenes entstehen zu lassen. Das Alte sollte nicht restauriert werden, wo es sowieso zerstört war, sondern neues Leben sollte es erfülen.
Inzwischen wirken auch politische Veränderungen auf das Bauvorhaben ein.
Die sich langsam formierende Stadtplanung hatte einen Innenhof auf dem Areal des Nachbarn gefordert.
Wir nahmen ihn als willkommende Lichtquelle für das Treppenhaus.
Aber die Rückgabe alten Eigentums wird verfügt. Den Nachbarn gibt es nicht mehr. Neu zu verhandeln ist nicht möglich. Der neue Nachbar –der alte Eigentümer- ist nämlich noch nicht existent.
Kein Lichthof mehr sondern eine Bandwand. Damit ein ungekannter Nachbar anbauen kann, wie das Gesetz es verlangt.
Widerstände fordern heraus. Ein Lichthof entsteht doch, zugleich aber als Treppenhaus. Tageslicht von oben. Ein steiler moderner Raum wird gegen die gelagerten, historischen gesetzt.
Zierliche Treppen aus Stahl stehen gegen die behäbige Schwere des Steins. Beton gegen Mauerwerk und Putz.
Ein grossformatiges Fachwerk aus Beton erinnert an die weggebrochene Rückwand und dient dem alten Dachstuhl als Stütze.
Grenze zwischen Alt und Neu, doch Bindeglied vermittels ihrer Öffnungen.
Der Gedanke, den Gegensatz von masiver, geschlossener Wand und offenem Betonraster mit anderen Mitteln in die Dachzone fortzusetzen, führen dazu, beide Seiten des Glasdaches unterschiedlich auszubilden:
Stählerne Kragarme mit enger Sprossenstellung und mattem Drahtglas als Fortsetzung der Wand zum Nachbarn.
Zum Altbau jedoch grossformatige Klarglasscheiben, punktförmig gehalten, den Blick auf das historische Dach freigebend.
Für das gesamte Gebäude wurde ein einheitlicher Deckenfluter entwickelt, dessen gelochter Edlstahlschirm zusätzlich zur Hauptstrahlrichtung ein weiches, direktes Streulicht nach unten ermöglicht.
Lüdenscheid - Stadtbücherei 2000
Stadtbücherei Lüdenscheid Realisierungswettbewerb 1979
1. Preis
Bauherr: Stadt Lüdenscheid
Planung/Bauzeit: 1984 - 1989
Leistungen: 2 - 8 LPH HOAI
BGF: 3.300 m²
Bausumme: 7,2 Mio Euro
Beschreibung: Neu- und Umbau der Stadtbüchere
Umbau des Altbaus und Erweiterungsbau sollen gemeinsam als Ganzes funktionieren. Es gilt deshalb, beide miteinander in Beziehung zu setzen.Das hier verwendete Mittel dazu ist,mit Bauten oder Räumen wenige Blickfänge zu geben, also Dominanten zu setzen.
Für das äussere Erscheinungsbild kann diese Rolle dem alten Büchereigebäude zufallen. Weil die Platzseite durch die Wiederbelebung der Altstadt die wesentliche sein wird, soll hier der Haupteingang liegen.
Für den Erweiterungsbau ergibt sich von selbst, ihn äusserlich zurückhaltend zu gestalten und ihn sehr bedachtsam in das Bestehende einzufügen. Im Zentrum des Gebäudes entsteht eine Art Markt. Er prägt das Innere der Bücherei. Infolge seines Glasdaches von Licht durchflutet, dient er den „Regalebenen“ als Lichtquelle.
Neuköigsaue 1998
Berufsbildungszentrum Neukönigsaue
Realisierungswettbewerb
1.Preis
Bauherr: BBZ des Einzelhandels in Sachsen-Anhalt
Planung/Bauzeit: 1995 - 1998
BGF: 2.900 m²
Bausumme: 5,1 Mio Euro
Auszeichnung: Holzbaupreis 1998
Beschreibung: Neubau Berufsbildungszentrum
Erläuterungen
Das Grundstück liegt am nördlichen Dorfrand und bietet besonders schöne Fernblicke auf die freie Landschaft bis hin zum Brocken: Im Westen grenzt es an einen Friedhof, der durch hohen Baumbestand charakterisiert ist. Im Osten liegt teils Wiesengelände, teils wird die Grundstücksgrenze durch die Sportbauten der Schule besetzt. Im Norden grenzt die offene Feldlandschaft an. Der Entwurf geht auf diese Charakteristik ein, indem alle wesentlichen Räume Aussicht in die Ferne und auf den Waldrand erhalten. Dabei wären die Internatzimmer und der Unterrichts- bzw. Freizeitbereich besonders hervorzuheben. Der bauliche Maßstab des Dorfes sowie die exponierte Lage am Siedlungsrand im Übergang zur freien Landschaft verbieten große Gebäudehöhen. Deshalb beschränkt sich der Neubau auf zwei Geschosse. Daraus ergibt sich eine relativ unkomplizierte Bautechnik.
Das Erscheinungsbild soll Holz bestimmen; sowohl für Tragglieder als für Wandverkleidungen verwendet. Evtl. ergänzt durch Wände oder Stützen aus Sichtbeton, wo es konstruktiv nahe liegt. Die Aufgabe des Gebäudes als Gemeinschaftseinrichtung legt nahe, das Element der Gemeinsamkeit bauliche Gestalt werden zu lassen. Das geschieht dadurch, daß die Anlage einen grünen Hof als gemeinsame Mitte umfaßt. Während die Konzentration bei der Arbeit durch die Ausrichtung der Räume zur ruhigen Außenseite unterstützt wird, fördert die Lage der Zugänge am Hof gesellige Gemeinsamkeit.
Alte Nikolaischule Leipzig 1994
Alte Nikolaischule Leipzig Realisierungswettbewerb 1990
1. Preis
Bauherr: Kulturstiftung Leipzig
Planung: 1990 - 1991
Bauzeit: 1992 - 1994
Leistungen: 1- 8 LPH HOAI
BGF: 1.300 m²
Bausumme: 7,2 Mio EUR
Auszeichnungen: Sächsischer Architekturpreis 1995 Architekturpreis 1995 der Zementindustrie, Deutscher Architekturpreis 1995 eng. Wahl
Beschreibung: Umbau und Sanierung eines Baudenkmals, Restaurierung der Fassade
Als wir im Jahr 1990 die Alte Nikolaischule, kurz nach der Wende, zum ersten Mal betraten, stand sie unbenutzt. Sie war wegen Baufälligkeit gesperrt. Rückfront und Treppenhaus fehlten. Vom Glanz der ältesten Bürgerschule Deutschlands, gegründet 1512, war nichts geblieben.
Doch seine Würde hatte sie nicht eingebüsst. Die Kulturstiftung Leipzig hatte sich dieses geschichtsträchtigen, bedeutenden Bauwerks am Nikolaikirchhof, im Zentrum des alten Leipzig, angenommen. Das Gebäude sollte zu einem kulturellen Anziehungspunkt werden.
Ein Kulturcafe im Erdgeschoss als Treffpunkt geistig und kulturell interessierter Bürger. Eine Gerätesammlung der Universität, schliesslich im Keller situiert. Die Antikensammlung fand im 1. Obergeschoss ihr Domizil.Darüber ein Geschoss mit Vortrags- und Studienräumen, in dem die in Grundzügen erhaltene Aula die Hauptrolle übernehmen sollte. Das Dach war für die Sächsische Akademie der Wissenschaften gedacht. Der grosse Raum im EG des mittleren Hauses entpuppte sich als das Auditorium der Schule. Über der Eingangshalle findet man eine bemalte Holzdecke aus der Renaissance. In den Obergeschossen farbig gefasste Putzfelder. Doch es sind Ausschnitte nur aus den Perioden der Geschichte, ergeben kein zusammenhängendes Bild. Zuviel war an dem Bauwerk im Laufe der Zeiten verändert worden. Wir sehen also keinen Grund, uns von unserem Konzept abbringen zu lassen.
Das bestand darin, Alt und Neu miteinander zu verschränken. Wir nahmen uns vor, zwischen beiden Kontraste aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Spannung, um sie miteinander zu verschmelzen und ein Eigenes entstehen zu lassen. Das Alte sollte nicht restauriert werden, wo es sowieso zerstört war, sondern neues Leben sollte es erfülen. Inzwischen wirken auch politische Veränderungen auf das Bauvorhaben ein. Die sich langsam formierende Stadtplanung hatte einen Innenhof auf dem Areal des Nachbarn gefordert. Wir nahmen ihn als willkommende Lichtquelle für das Treppenhaus.
Aber die Rückgabe alten Eigentums wird verfügt. Den Nachbarn gibt es nicht mehr. Neu zu verhandeln ist nicht möglich. Der neue Nachbar –der alte Eigentümer- ist nämlich noch nicht existent. Kein Lichthof mehr sondern eine Bandwand. Damit ein ungekannter Nachbar anbauen kann, wie das Gesetz es verlangt. Widerstände fordern heraus. Ein Lichthof entsteht doch, zugleich aber als Treppenhaus. Tageslicht von oben. Ein steiler moderner Raum wird gegen die gelagerten, historischen gesetzt. Zierliche Treppen aus Stahl stehen gegen die behäbige Schwere des Steins. Beton gegen Mauerwerk und Putz. Ein grossformatiges Fachwerk aus Beton erinnert an die weggebrochene Rückwand und dient dem alten Dachstuhl als Stütze.Grenze zwischen Alt und Neu, doch Bindeglied vermittels ihrer Öffnungen. Der Gedanke, den Gegensatz von masiver, geschlossener Wand und offenem Betonraster mit anderen Mitteln in die Dachzone fortzusetzen, führen dazu, beide Seiten des Glasdaches unterschiedlich auszubilden: Stählerne Kragarme mit enger Sprossenstellung und mattem Drahtglas als Fortsetzung der Wand zum Nachbarn. Zum Altbau jedoch grossformatige Klarglasscheiben, punktförmig gehalten, den Blick auf das historische Dach freigebend. Für das gesamte Gebäude wurde ein einheitlicher Deckenfluter entwickelt, dessen gelochter Edlstahlschirm zusätzlich zur Hauptstrahlrichtung ein weiches, direktes Streulicht nach unten ermöglicht.
Berufsbildende Schule Cloppenburg 1984
Berufsbildende Schule Cloppenburg
Bauherr: Landkreis Cloppenburg
Planung/Bauzeit: 1980 - 1984
BGF: 9.650 m²
Bausumme: 8,1 Mio Euro
Beschreibung: Neubau
Erläuterungen
Den Komplex aus vielen einzeln erkennbaren Häusern zusammenzusetzen, auch wenn sie auf dem relativ knappen Gelände dicht beieinanderstehen müssen, entspringt der Beobachtung, dass ländliche Bebauung traditionell aus relativ eng zusammenstehenden und dabei durchaus nicht kleinen Gebäuden besteht. Als Bindeglied zwischen dem alten 1. Bauabschnitt und dem Neuen dient das Forum. Ganz wesentlich war, die Nachteile des Gesamtschultypus zu vermeiden, nämlich die großen zusammenhängenden, beliebig aufteilbaren Grundrißflächen, die eine räumliche Differenzierung durch Formen- und Höhenwechsel innerhalb der Unterrichtsbereiche nicht zulassen. In der neuen Berufsschule hat denn jeder Bereich die ihm typischen Raumformen, die von dem übergeordneten Formenprinzip der Häuser mit geneigten Dächern und einer durch Fenster belichtbaren Haustiefe im Ganzen bestimmt werden.
Schulzentrum Meinersen 1977
Schulzentrum Meinersen
Realisierungswettbewerb
1. Preis
Bauherr: Landkreis Gifhorn
Planung/Bauzeit: 1975 - 1977
BGF: 4.300 m²
Bausumme: 3,6 Mio Euro
Auszeichnung:BDA-Preis Niedersachsen
Beschreibung: Neubau Schulzentrum 1. B.A.
Erläuterungen
"Die typische Landschaft der norddeutschen Tiefebene zwischen Harz und Heide, nämlich weite, ebene Wiesen, deren Entwässerungsgräben Baumgruppen folgen, die sich wie durchsichtige Kulissen hinter- und nebeneinander schieben, das Gesichtsfeld begrenzt durch kleine Waldstücke und zwischen Baum- und Strauchwerk hindurchschimmernde Ziegeldächer der Ortschaften, bestimmen auch den Charakter des Schulgrundstücks. Diese Landschaft ist sehr empfindlich gegen äußere Eingriffe. Kubische Bauten städtischer Prägung mit starken Helligkeitskontrasten zerstören die Einheit dieses Landschaftsbildes." Daher entschlossen wir uns, Bauformen für die Schule zu übernehmen, die hier beheimatet sind: hausartige Einheiten, geneigte Dächer, die sie als selbständige Abschnitte ablesbar machen. Die Baugruppe lehnt sich an eine vorhandene Hügel- und Waldkante an, mit der sie durch Ergänzungspflanzungen auf der Nordseite verbunden wird. In der Gestaltung der Einzelheiten wurde neben der Wahl möglichst natürlich erscheinender Baustoffe drauf Wert gelegt, baukonstruktive Zusammenhänge sichtbar und begreifbar zu machen. Beispielsweise zeigen außenstehende Holzstützen, Pfetten und Sparren Tragen und Lasten der Holzkonstruktion. Außen und Innen sind nicht nur durch eine körperlose dünne Glashaut abgetrennt, sondern durch die diaphane Räumlichkeit von Fassadenelement, Konstruktion und Dach entsteht eine Übergangszone, die die Außenwelt gewissermaßen auf Distanz hält und so die Schutzfunktion vermittelt.
Vrije Tijds Centrum Scheveningen 1979
Vrije Tijds Centrum Scheveningen
Bauherr: Bredero Fastgoed Utrecht (NL)
Planung/Bauzeit: 1977 -1979
Leistungen: LPH HOAI
BGF: 4.200 m²
Bausumme: 4,6 Mio Euro
Beschreibung: Neubau Freizeitzentrum
Dort, wo die Wohnwege auftreffen, ist das Gebäude wie eine Wespentaille eingeschnürt um die Passage auf die Promenade und den Ausblick aus den Gassen freizuhalten. Gerade diese Maßnahme erwies sich als außerordentlich wirkungsvoll. Um den Weg zum Turnen und Baden nicht durch Wände zu verstellen, sondern durch den Blick auf die See attraktiv zu erhalten, wurden die Umkleiden nach hinten an die Stützmauer geschoben und auf eine Trennung von Barfuß- und Stiefelwegen verzichtet. Unsere Überlegungen, wie man die charakteristischen Bedingungen des Grundstücks, nämlich die Belastung durch Wind und See formal ausdrücken kann, führten dann zu der Lösung, den Sockelbereich wie einen Wellenbrecher und die Fassadenflächen wie aussteifend geknickt zu formen. Das hat nicht nur formale Gründe, sondern entspricht den tatsächlichen Belastungen, die See ist nämlich imstande, die Promenade zu überspülen und gegen das Bauwerk anzurennen. Zur Sicherung gegen die Unterspülung wurden deshalb Spundwände geschlagen.Wie die gläserne Hülle des Daches und der Fassade eins ist, so sieht auch das Tragwerk aus. Geknickte Träger aus Holz liegen auf dem Bollwerk des Deichprofils auf und stützen sich auf die Wellenbrecher ab.